"Schweiz isst Wurst" (Weltwoche Nr. 45, 8. Nov. 2007, S.38)
Wie grotesk – ja geradezu burlesk ist die Mythologisierung eines Fleischderivats, welche in den Gehirnen (lat. cerebrum / cerebellum = ital. Cervellata = helvet. Cervelat) der Schweizer eine sinn- und zugleich identitätsstiftende Funktion herbeirufen sollte.
In Thomas Widmers Artikel geht es um die Rückkehr zu bewährten Werten und Traditionen, um Kultur und Geschichte unseres Landes – es geht um die Wurst.
Was treibt Herr und Frau Schweizer dazu an, mehr Wurst zu essen? Ist es das feine Raucharoma? Das herzhafte Knacken beim Reinbeissen oder gar die phallische Form? Oder ist es das Verlangen nach alten Werten und lang vergessenen Traditionen, welches beim Wurstverzehr gestillt wird?
Thomas Widmer ist der Meinung, dass die Wurst – ob Klöpfer, Bratwurst oder Wienerli – ein identitätsstiftendes Moment in sich birgt. Inwiefern kann aber die Wurst diese Funktion erfüllen?
Dass der Wurstkonsum in den letzten Jahren gestiegen ist, hat doch vielmehr damit zu tun, dass die Schweizer und Schweizerinnen wohl eher das Verlangen nach Gesellschaft haben. Wer brät sich zuhause schon einen Klöpfer oder eine Bratwurst? Die Würste werden vielmehr beim Grillieren auf dem Balkon mit Freunden, beim Zuschauen eines Fussballspiels, an kulturellen Anlässen und an Feiertagen wie dem Nationalfeiertag verzehrt.
Die Wurst wird im Dienste der Herstellung und Erhaltung von Gruppenidentität von Widmer zu Unrecht instrumentalisiert.
In Thomas Widmers Artikel geht es um die Rückkehr zu bewährten Werten und Traditionen, um Kultur und Geschichte unseres Landes – es geht um die Wurst.
Was treibt Herr und Frau Schweizer dazu an, mehr Wurst zu essen? Ist es das feine Raucharoma? Das herzhafte Knacken beim Reinbeissen oder gar die phallische Form? Oder ist es das Verlangen nach alten Werten und lang vergessenen Traditionen, welches beim Wurstverzehr gestillt wird?
Thomas Widmer ist der Meinung, dass die Wurst – ob Klöpfer, Bratwurst oder Wienerli – ein identitätsstiftendes Moment in sich birgt. Inwiefern kann aber die Wurst diese Funktion erfüllen?
Dass der Wurstkonsum in den letzten Jahren gestiegen ist, hat doch vielmehr damit zu tun, dass die Schweizer und Schweizerinnen wohl eher das Verlangen nach Gesellschaft haben. Wer brät sich zuhause schon einen Klöpfer oder eine Bratwurst? Die Würste werden vielmehr beim Grillieren auf dem Balkon mit Freunden, beim Zuschauen eines Fussballspiels, an kulturellen Anlässen und an Feiertagen wie dem Nationalfeiertag verzehrt.
Die Wurst wird im Dienste der Herstellung und Erhaltung von Gruppenidentität von Widmer zu Unrecht instrumentalisiert.
j.m. - 11. Nov, 12:06