Einige Anmerkungen zum Text: „Hilflosigkeit Schweiz“ von Max Frenkel, (Die Weltwoche, Nr. 45, 8. Nov. 2007, S. 36-37.)
Im Wahlkampf um den Einsitz in den beiden Bundeshauskammern vom vergangenen halben Jahr, ist die Schweiz international negativ in die Schlagzeilen geraten. In den betreffenden Artikeln der europäischen und amerikanischen Presse ging es vornehmlich um die SVP. Bundesrat Christoph Blocher findet nun, dass die Organisation ‚Präsenz Schweiz’, welche für ein positives Image des Bundesstaates im Ausland sorgen soll, versagt, und damit ihrer Existenzberechtigung verloren habe. Der Artikel von Frenkel, welcher das Thema aufgreift, will zwei Dinge zeigen: Ersten, dass Blocher berechtigterweise meint, ‚Präsenz Schweiz’ solle abgeschafft werden. Dass die Organisation aber zweitens, im Gegensatz zu Blochers Annahme, die „Zerrbilder zu den eidgenössischen Wahlen“ nicht hätte verhindern können.
Die Argumentation Frenkels ist simpel. Im ersten Punkt habe der Vorsteher des eidgenössischen Justizdepartements recht, da ‚Präsenz Schweiz’ es tatsächlich nicht geschafft habe, die negativen Medienberichte zu verhindern; was aber nicht nur deren Verschulden gewesen sei, sondern auch an den Schweizer Medien sowie gewissen Politikern, unter anderem den Bundesräten Micheline Calmy-Rey und Pascal Couchepin, gelegen habe. Im zweiten Punkt gehe der SVP-Bundesrat aber fehl, da das „Pseudo-Bundesamt“ grundsätzlich gar nicht die Fähigkeit besitze seine Aufgabe zu erfüllen. Das Fazit welches Frenkel daraus zieht ist, dass die SVP es selbst in die Hand nehmen müsse, für ein positives Image der Schweiz im Ausland zu sorgen. Als stärkste Partei im Land habe sie sogar die Verpflichtung dazu.
Über die begründenden Argumente, die Frenkel aufführt, wie auch über die Schlussfolgerung, die er zieht, lässt sich streiten. Mehr noch: Sie laden dazu regelrecht ein. Vielleicht liegt es ja nicht am Unvermögen der „PR-Agentur“ des Bundes, dass die SVP von den ausländischen Berichterstattern als „Rechtsextrem“ bezeichnet wurde, sondern an dieser, respektive ihren Handlungen selbst. Und ist es denn überhaupt im Interesse der Schweiz, dafür zu sorgen, dass eine fremdenfeindliche Plakatkampagne jenseits der Grenze nicht als das angesprochen wird, was sie ist? Etc.
Doch bevor man sich zu solchen Erwiderungen hinreissen lässt, ist festzuhalten, dass in die Ebene der mehr oder weniger sachlichen Argumentation Frenkels eine zweite Ebene verwoben ist, welche nicht dazu dient, die Meinungen gewisser Personen anzugreifen, sondern diese Personen selbst zu entwerten. Sie zu betrachten ist eben so notwendig, und interessant, wie das Auflisten von Gegenargumenten zu dem, was Frenkel ins Feld führt. Denn sie ist unter anderem der Boden, auf dem, meist unbewusst, Vorurteile entstehen.
Die Strategie Frenkels ist es, Personen, deren Meinungen oder Handlungen im Text als schlecht ausgewiesen werden sollen, durch ein Adjektiv oder einen Nebensatz einzuführen, welches/welcher sie, aus psychischen, fachlichen oder sonstigen Gründen, als ihrer Aufgabe nicht gewachsen vorstellt. Zwei Beispiele: Micheline Calmy-Rey, Bundesrätin und Vorsteherin des Departements für auswärtige Angelegenheiten, welchem ‚Präsenz Schweiz’ angehört, wird von Frenkel als „hysterisch“ geschildert. Die Hysterie ist jene psychische Krankheit, welche Sigmund Freud dazu verleitete die Therapiemethode der Psychoanalyse zu entwickeln. Raphaël Saborit, „EDA-Vertreter“, der, laut Frenkel, Christoph Blocher an einer Veranstaltung von ‚Präsenz Schweiz’ als „Gefahr für die schweizerische Konkordanz“ bezeichnete, wird als ein Mitarbeiter des Bundes vorgestellt, der nicht fähig ist, gewisse Dossiers mit der nötigen Diskretion zu behandeln. Und die Strategie scheint sehr bewusst eingesetzt. In der Ausgabe der Weltwoche von vergangener Woche wurde unter anderem FDP-Präsident Fulvio Pelli, in einem Artikel über Pascal Couchepin, als „Stotterer“, und somit als der Rede unfähig, bezeichnet.
Die Argumentation Frenkels ist simpel. Im ersten Punkt habe der Vorsteher des eidgenössischen Justizdepartements recht, da ‚Präsenz Schweiz’ es tatsächlich nicht geschafft habe, die negativen Medienberichte zu verhindern; was aber nicht nur deren Verschulden gewesen sei, sondern auch an den Schweizer Medien sowie gewissen Politikern, unter anderem den Bundesräten Micheline Calmy-Rey und Pascal Couchepin, gelegen habe. Im zweiten Punkt gehe der SVP-Bundesrat aber fehl, da das „Pseudo-Bundesamt“ grundsätzlich gar nicht die Fähigkeit besitze seine Aufgabe zu erfüllen. Das Fazit welches Frenkel daraus zieht ist, dass die SVP es selbst in die Hand nehmen müsse, für ein positives Image der Schweiz im Ausland zu sorgen. Als stärkste Partei im Land habe sie sogar die Verpflichtung dazu.
Über die begründenden Argumente, die Frenkel aufführt, wie auch über die Schlussfolgerung, die er zieht, lässt sich streiten. Mehr noch: Sie laden dazu regelrecht ein. Vielleicht liegt es ja nicht am Unvermögen der „PR-Agentur“ des Bundes, dass die SVP von den ausländischen Berichterstattern als „Rechtsextrem“ bezeichnet wurde, sondern an dieser, respektive ihren Handlungen selbst. Und ist es denn überhaupt im Interesse der Schweiz, dafür zu sorgen, dass eine fremdenfeindliche Plakatkampagne jenseits der Grenze nicht als das angesprochen wird, was sie ist? Etc.
Doch bevor man sich zu solchen Erwiderungen hinreissen lässt, ist festzuhalten, dass in die Ebene der mehr oder weniger sachlichen Argumentation Frenkels eine zweite Ebene verwoben ist, welche nicht dazu dient, die Meinungen gewisser Personen anzugreifen, sondern diese Personen selbst zu entwerten. Sie zu betrachten ist eben so notwendig, und interessant, wie das Auflisten von Gegenargumenten zu dem, was Frenkel ins Feld führt. Denn sie ist unter anderem der Boden, auf dem, meist unbewusst, Vorurteile entstehen.
Die Strategie Frenkels ist es, Personen, deren Meinungen oder Handlungen im Text als schlecht ausgewiesen werden sollen, durch ein Adjektiv oder einen Nebensatz einzuführen, welches/welcher sie, aus psychischen, fachlichen oder sonstigen Gründen, als ihrer Aufgabe nicht gewachsen vorstellt. Zwei Beispiele: Micheline Calmy-Rey, Bundesrätin und Vorsteherin des Departements für auswärtige Angelegenheiten, welchem ‚Präsenz Schweiz’ angehört, wird von Frenkel als „hysterisch“ geschildert. Die Hysterie ist jene psychische Krankheit, welche Sigmund Freud dazu verleitete die Therapiemethode der Psychoanalyse zu entwickeln. Raphaël Saborit, „EDA-Vertreter“, der, laut Frenkel, Christoph Blocher an einer Veranstaltung von ‚Präsenz Schweiz’ als „Gefahr für die schweizerische Konkordanz“ bezeichnete, wird als ein Mitarbeiter des Bundes vorgestellt, der nicht fähig ist, gewisse Dossiers mit der nötigen Diskretion zu behandeln. Und die Strategie scheint sehr bewusst eingesetzt. In der Ausgabe der Weltwoche von vergangener Woche wurde unter anderem FDP-Präsident Fulvio Pelli, in einem Artikel über Pascal Couchepin, als „Stotterer“, und somit als der Rede unfähig, bezeichnet.
s.o.h. - 9. Nov, 09:02